Coda Dessert Bar – Es ist eröffnet!
Keine Marken, keine Labels und vor allem keine Langeweile.
Nachdem mich die Coda Dessert Bar schon beim ersten Besuch begeistert hat, darf der Besuch der offiziellen Eröffnung natürlich nicht fehlen. Kein großes Tamtam, keine große Ankündigung, sondern getreu dem Konzept zurückhaltend und in der Sache überzeugend.
Ich fand einen Platz an der Bar und dazu Popcorn und Nüsse vor mir. Das Popcorn ist aus dehydrierter Schweinehaut mit Karamell, knusprig und süß. Die Nüsse sind salzig und erhalten ihre dezente Fischnote durch die Zugabe von getrocknetem Bonito. Die Musik war dezent und entspannt, also genau der richtige Ausklang für einen anstrengenden Arbeitstag.
Dieses Mal startete ich mit dem Käsedessert von der Karte – Cironé : Karottengrün : Cashewnuss. Auf dem Teller finden sich dann Roggencracker, Cironé Käse und eine Creme aus Karottengrün vereint. Die letzte Zutat wird immer direkt beim Servieren ergänzt. Es kam ein rauchender Topf. Ein Pulver aus in Stickstoff gefrorener Cashewmilch mit Earl Grey ergänzte das Dessert. Der Käse erinnert an Bergkäse, hat süße und nussige Aromen und harmoniert perfekt mit den Cashewnüssen. Der Knaller war allerdings der dazu servierte Kirin Vintage 2014 Sake, der erstklassig mit dem Käse korrespondierte. Dazu die Kühle der pulverisierten Nüsse … das muss man selbst probieren. Zu jedem Dessert kommt ein Kärtchen mit den Zutaten. Visitenkarte und Erinnerung gleichermaßen, wieder mal sehr gut durchdacht.
Ich blieb bei Würzig und probierte den Cocktail mit Gin, Erdbeeren und Kapern. Der Drink hat ordentlich Gin, fruchtige Erdbeere und dann die Salzigkeit der Kapern. Julian beschrieb den Drink als „Verlegenheitsdrink“. Es waren noch Kapern aus der Zusammenstellung der Kompositionen übrig und fanden keinen Platz im Dessert. In den Desserts und Drinks finden sich nicht die gleichen Zutaten, man findet den gleichen Geschmack oder die Geschmacksfamilie, oder was auch immer, dazu bin ich zu wenig Experte. Auf jeden Fall passen die Kapern sehr gut in den Cocktail.
Bereit für mehr Süße ging ich zum nächsten Dessert über. Jasmin Eis mit Azukibohnenpaste, Kirschen und gepufftem Amarant in Matchatee, kam zusammen mit Tequila, Sherry und einer satten Kirschnote. Erfrischend und fruchtig und schon wieder lecker. Mein Ziel, die gesamte Karte durchzuprobieren hatte ich fast erreicht. Es fehlte noch ein Dessert, aber ich kam zurück zu meinem Favoriten. Die Aubergine, oder besser das Pekannusseis mit dem Sherry. Mir war vorher nicht bewusst, das im Sherry Pekannuss zu finden ist. Ich wollte mir immer mal ein Sensorik Set zulegen, aber ich glaube ich komme einfach öfter in diese Bar. Nach dem Favoriten aus der Dessertkarte schloss mein Favorit der Cocktailkarte den Abend ab. Rote Beete, Himbeere und Lakritz zur Guten Nacht. Ich hatte einen großartigen und unterhaltsamen Abend.
Das Personal bleibt dezent im Hintergrund und die Kompositionen unterhalten die Gäste und sich selbst im Austausch darüber.