Bar XIII – schwieriges Abenteuer

Ich hatte mir überlegt, ob ich auch über Bars schreiben soll, in denen es mir nicht gut gefallen hat. Vor allem, wenn eine Bar dann auch noch als eine der besten Bars ausgezeichnet wurde. Es ist natürlich auch immer ein subjektiver Eindruck, mein eigener Maßstab und meine eigenen Launen, die meine Abenteuer beschreiben. Im Vergleich zu den anderen Bars, die ich in Riga besucht habe, war dieser Ausflug allerdings eher eine Enttäuschung.

Die schöne Präsentation der Drinks, das Logo auf dem Eiswürfel, der Untersetzer aus Leder, der geschickte Bartender und die Leinenhandtücher auf den Toiletten trösten nicht über den hochnäsigen Service und die flachen Drinks hinweg.

Die Bar befindet sich in einem sehr herrschaftlichen Teil der Stadt. Die Jugendstilfassaden der Gebäude sind ein Traum und die Fahrzeuge davor waren schon ein Vorbote auf die solventen Gäste. Die Bar gibt es seit zwei Jahren. Die Nummer 13 trug der Besitzer der Bar auf seinem lettischen Fußballtrikot. Er hat sich einen Traum erfüllt und eine Bar nach Londoner Vorbild eröffnet. Das Interieur geht in Richtung Art Deco mit viel Marmor, erinnerte mich aber mit dem Teppichboden ein bisschen an ein Möbelgeschäft. Auffällig ist das große Kunstwerk einer Frau. An der Bar selbst gibt es nur vier Plätze, die leider belegt waren. Die Gäste waren alle sehr gut gekleidet. Mit 13 Euro pro Cocktail sind das die teuersten in Riga und ich denke hier findet sich daher auch das entsprechende Publikum. Ich habe auch ein paar mehr Spirituosen in den Regalen gesehen als in den anderen Bars. Der Wohlfühlfaktor stellte sich nicht ein und auch mein “The Drunk Healer” trug nicht zur Heilung bei. Zum Glück befindet sich gleich um die Ecke die Bar The Left Door.